Grundsätzliches
Im Formenzeichnen haben wir es mit der Ars Lineandi, mit der Kunst der Linienformen, zu tun. Sie erfordert wie jede Kunst eine Ausbildung des Fühlens, um die Qualitäten eines Linienzuges zu erfahren. Diese künstlerische Fühlen ist nur durch Übung zu erwerben und erfordert vom Klassenlehrer eine sorgfältige Vorbereitung. Anfänglich wird man sich vielleicht an Anregungen von außen halten. Immer mehr wird man aber dann aus der Arbeit mit den Kindern selber geeignete Formen finden - sei es für spezielle Temperamentsanlagen, sei es für ein einzelnes Kind.
Man wird in jedem Fall die Form mit den Kindern einführend besprechen, ehe sie sie in ihr Heft zeichnen. Ich habe Anregungungen dazu in meinem Büchlein zum Formenzeichnen dargestellt.
Pädagogische Zielsetzungen
Mit dem Formenzeichnen bilden wir in den Kindern einen Sinn für die Schönheit der Formensprache. Indem die Kinder die Formen laufen und zeichnen schulen wir die Grob- und Feinmotorik. Die Kinden lernen, Formen frei vorzustellen und sich nach ihnen zu bewegen. Damit wird eine räumliche Intelligenz geschult.
Durch die in seinen Qualitäten gefühlte Bewegung kann das Temperament oder auch auf individuelle Schwierigkeiten helfend eingegangen werden. Damit können wir förderpädagogisch wirken. Genaueres hierzu findet sich auch in dem erwähnten Büchlein von mir.
Literatur
Ernst-Michael Kranich / Margrit Jüneman, Formenzeichnen. Die Entwicklung des Formensinns in der Erziehung, Verlag Freies Geistesleben Stuttgart 2016, 4. Auflage
Ernst Schuberth, Das Formenzeichnen als tätige Geometrie in den Klassen 1 bis 4, Verlag Freies Geistesleben Stuttgart 2016, 3. Auflage
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Beispielformen
Ergänzend zu den hunderten von Formen, die Sie in der genannten Literatur finden, habe ich in der Galerie vor allem neue eigene Formen, Formen meiner Studenten und von Schülern beigefügt. Klicken Sie auf ein Bild, um es vollständig zu sehen oder herunterzuladen. Viel Freude und Anregung für das Ersinnen eigener Formen!